Oder: aus blau mach rot
Nach der wirklich wunderschönen Etappe gestern war heute mal wieder eine Übergangsetappe an der Reihe. Es galt den Alpenhauptkamm endgültig hinter sich zu lassen und das Vinschgau, so schön es auch ist, irgendwie zu durchqueren.
Ich mein: das Vinschgau ist schon wunderschön – bitte nicht falsch verstehen. Aber wenn man eine Alpenüberquerung macht, ist es halt doch nur ein sehr breiter, sehr warmer Talbereich, der irgendwie zu überwinden ist. Da helfen dann auch keine blumigen Umschreibungen im Wanderführer. Natürlich sind Städte/Dörfer wie Laatsch oder Schleis reizvoll. Aber auf einer Landstrecken – Wanderung halt doch nur Orte, durch die man einfach nur durchläuft. Relevant ist da eher der Zielort: und da ist Taufers im Münstertal nun wahrlich keine Perle. Aber er liegt halt günstig für die nächste Etappe. Wenn man denn eine Unterkunft findet. Hab ich nicht geschafft, also noch 2 km weiter laufen bis Müstair. Der Nachbarort eben auf Schweizer Seite.
Fast deswegen, weil es am Talende dann rechts um den Höhenzug herum weiter geht.
Viele male bin ich da mit Auto, Motorrad oder Roller durchgefahren. Und jetzt bin ich hier zu Fuß unterwegs. Hat was….
Also bis hierher war der Weg echt ok. Aber jetzt kommt halt, wie bei solchen Verbindungsstrecken üblich, der Teil an dem man halt durch muss.
Geplant war, die beschriebene Variante zu gehen. Das wären zwar ein paar wenige Höhenmeter mehr, aber ein ganzes Stück kürzer und, was viel wichtiger ist, man hätte sich halt den Serpentinen – Abstieg auf dem Fahrweg erspart. Doch:
Ein paar Kurven später hab ich Peter auf einer Bank wieder getroffen. Wir haben das mit der Variante gestern auf der Hütte diskutiert und haben beschlossen, den nächsten Zugang zur Variante zu nehmen und das Verbotsschild mal zur Kenntnis zu nehmen – ansonsten aber nicht weiter zu beachten.
Entweder werden wir irgendwann einen abgerissenen Hang irgendwie queren müssen, oder es gibt einen Hang der Steinschlaggefährdet ist und deswegen gesperrt ist. Angesichts der hier in dieser Gegend sonst anzutreffen Klientel und des perfekten Wetters erschien das Risiko zu zweit vertretbar.
Um es kurz zu machen: so richtig klar ist der Grund der Sperrung nicht auszumachen gewesen. Es wurde mal ein bisschen geröllig und mal ging es recht steil über Wiesenwege oder Erdwege runter. Bei Nässe sicher nicht ohne, aber ansonsten problemlos zu passieren. Also vermutlich eine Sperrung um sich mögliche Klagen von einer bestimmten Klientel zu ersparen.
Nach einer Weile traf von unten kommend die Original-Route auf unseren Weg.
Die Wärme auf den letzten Kilometern war echt anstrengend. Schon mal ein kleiner Vorgeschmack was einen in der Brenta erwartet?
Aber soweit ist es noch nicht. Jetzt heißt es erstmal Abschied nehmen von der Silvretta- und Sesvennagruppe und ab morgen die Ortlergruppe und damit dem höchsten Punkt der Tour in Angriff zu nehmen.
Ich sag’s ja immer: der E5 „Oberstdorf – Meran“ ist „nur“ eine Überquerung des Alpenhauptkamms. Danach kommt noch ziemlich viel „Alpen“… .
Also auf geht’s. Morgen ist, was die Etappenanzahl betrifft, Bergfest.
Tourdaten auf Komoot: https://www.komoot.de/tour/1792852351?ref=avs&share_token=aYkQ8o1RP4fy52UfrlMOL2g620pJJBES6DiOCDdI3BmtTF0SNH
3-D Video: https://youtu.be/_Y2VIwhB5QA
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